„Herr Jakob, die Tage sind deutlich kürzer geworden, der Herbst ist da. Wie fühlen Sie sich?“
„Ach … ja, wie soll ich mich fühlen … ich bin schon viel zu lange wach! “
„Haben Sie schon Pläne, wann Sie wieder ins Bett gehen?“
„Wissen Sie, dazu mache ich keine genauen Pläne. Das kommt, wann es kommt, ganz natürlich. Wenn es so weit ist, gehe ich schnell noch einmal einkaufen, damit ich im Frühjahr etwas habe für die ersten Mahlzeiten. Dann frische Bettwäsche auf’s Bett, dann ist alles bereit.“
„Was empfehlen Sie Menschen, die noch keine Erfahrung mit Winterschlaf gemacht haben?“
„Ja, nun, was soll man da empfehlen… lassen Sie das alles einfach auf sich zukommen. Wehren Sie sich um Himmels willen nicht. Wem es ein Bedürfnis ist, Winterschlaf zu halten, der wird daran über kurz oder lang ohnehin nicht vorbeikommen.“
„Ja, meinen Sie… ?“
„Natürlich. Sehen Sie, wenn Sie einmal ganz tief in sich hineinhorchen …“
„Mhm.“
„Hören Sie da nichts?“
„Nun, also, wenn ich ehrlich bin … da ist so eine leise Stimme.“
„Aha. Da sollten Sie jetzt einmal ganz genau hinhören. Und vielleicht sagt Ihnen die Stimme ja, dass Sie in der kalten Jahreszeit lieber im warmen Bett liegen würden. Wäre das so erstaunlich? Wäre es nicht vielleicht vielmehr so, dass Sie diese Stimme nur ständig überhören? Sie mit dem Lärm der Welt übertönen?“
„Also, eigentlich wollte ich ja mit Ihnen …“
„Hören Sie sich einmal selbst zu. Sie sprechen davon, was sie eigentlich wollten. Und nun – ich sehe ja, dass Sie schon wieder gähnen – wird doch da bei Ihnen ein ganz anderes Wollen sichtbar!“
„Ja?“
„Ja! Erstaunt es Sie denn wirklich, dass Sie im Grunde genommen lieber im Bett liegen, tief schlafen und wunderbare Träume haben möchten, als den ganzen Tag von einem Termin zum anderen zu eilen?“
„Mhm.“
„Da haben Sie es!“